Freitag, 15. April 2011
Jean-Henri Fabre (1823-1915)
Portraitbüste Fabres von François Léon SICARD

Portraitbüste von François Léon SICARD (1862-1934)
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Jean-Henri Fabre (1823-1915)
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Portraitbüste von François Léon SICARD (1862-1934)
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Jean-Henri Casimir Fabre, geboren am 21. Dezember 1823 in Saint-Léons du Lévézou (Aveyron), gestorben am 11. Oktober 1915 in Sérignan-du-Comtat (Vaucluse), war Naturwissenschaftler (Ento-mologe), Dichter und Schriftsteller, Lauréat der Académie Française und Mitglied der légion d'honneur, wurde mit zahlreichen Auszeich-nungen geehrt. Er gilt als Wegbereiter der Verhaltensforschung und der Ökophysiologie. Der französische Biologe und Naturphilosoph Jean Rostand (1894-1977) sagte über Fabre:

"Ein grosser Gelehrter, der als Philosoph denkt, als Künstler sieht, als Dichter fühlt und sich ausdrückt"

Weltbekannt und in viele Sprachen übersetzt sind seine Entomo-logischen Erinnerungen (Souvenirs Entomologiques), ein umfangreiches Werk, das Fabre in zehn Serien in den Jahren 1879 bis 1907 ver-öffentlicht hat. Es verbindet die sorgfältige und genaue Beschreibung von Insektenbeobachtungen mit persönlichen Erinnerungen, mit Schilderungen der Menschen und der Natur seiner südfranzösischen Heimat, mit Gedichten in französischer und occitanischer Sprache und mit naturphilosophischen Gedanken.

Besonders in Japan wird Fabre geehrt als ein Mann, der in vorbildlicher Weise naturwissenschaftliche und literarische Bildung verbunden hat.
In Deutschland sind Fabre und seine Souvenirs Entomologiques weitgehend unbekannt geblieben. Teilübersetzungen sind recht willkürlich mit Fabres Werk umgegangen, haben es als blosse Fundgrube für insektenkundliche Detailbeobachtungen benutzt. Dem Gesamtwerk Fabres am nächsten gekommen ist Kurt Guggenheim mit seiner Übersetzungsauswahl "Das offenbare Geheimnis". Er schreibt in seinem Vorwort:

"... die Kunst ist in Fabres Werk sozusagen ein Nebenprodukt. So wie über allen seinen Schilderungen der Duft von Thymian und Lavendel ruht, die Sonne der Provence gleisst und der Mistral weht, ……. so hat sich in vielen seiner Kapitel eine unnennbare Poesie ausgebreitet, von der der Leser angerührt wird."

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